Wadenmuskeln (Musculus triceps surae)
Die Wadenmuskeln sind eine Gruppe von Muskeln, welche sich im Bereich der Waden befinden. Allerdings werden anatomisch nicht alle Muskeln dieser Region auch tatsächlich zu den Wadenmuskeln gezählt. Im Kern der Sache wird in Verbindung mit dem dreiköpfigen Muskel von „dem“ Wadenmuskel gesprochen. Es handelt sich dabei um den:
- Musculus triceps surae
Dieser wiederum setzt sich aus den Anteilen folgender zusammen:
- Musculus gastrocnemius caput laterale und mediale
- Musculus soleus
Der musculus gastrocnemius wird auch Zweiköpfiger Wadenmuskel oder Zwillingswadenmuskel genannt. Es handelt sich bei ihm offiziell um einen Skelettmuskel des Unterschenkels. Er kooperiert in seiner Funktion sehr eng mit dem muculus soleus, welcher auch umgangssprachlich als Schollenmuskel betitelt wird. Der gastrocnemius Muskel ist auch alleinig für die obligatorische und typische Form der optischen Erscheinung der Wade bei den Menschen verantwortlich.
Er besteht aus zwei Köpfen, dem mediale und dem laterale. Beide haben ihren Ursprung am Unterteil des Oberschenkelknochens. Der Ansatz des Muskels im unteren Bereich ist das sogenannte Fersenbein. Die miteinander genutzte Sehne des gastrocnemius und des soleus ist die herkömmlich bekannte Achillessehne. Sie verläuft zum Hintervorsprung im Fuß, wodurch bedingt durch eine Hebelwirkung eine ordentliche Portion von Kraft auf das Sprunggelenk wirken kann.
Bei wilden Tieren, wie beispielsweise Raubtieren ist in den ursprünglichen Sehnen zusätzlich ein Sesambein integriert. Oftmals wird es auch als Fabella betitelt. In bis zu 20% tritt diese Fabella auch beim Menschen in Erscheinung. Zumeist ist sie dann im lateralen Kopf angesiedelt, selten auch in beiden Köpfen vorhanden.
Der Muskel übt seine Wirkung gleichermaßen an zwei Gelenken aus. Er ist darunter zuständig für die Fußbeugung. Er arbeitet bei der Ausführung hier wieder Hand in Hand mit dem Schollenmuskel zusammen.
Ebenso ist er zuständig für die Ermöglichung einer Beugung der Kniegelenke. Bei einem fixierten Sprunggelenk kann der Muskel durch Krafteinwirkung von außen herkommend beim Heranführen bzw. Ziehen der Ferse mithelfen.
Auch hilft er beim Heben des Fußes bei zeitgleicher Absenkung des äußeren Fußrandes mit. Offiziell lautet dieser Vorgang „Supination am Fuß“.
Der Muskel soll darüber hinaus auch einen erheblichen Anteil an der Innendrehbewegung des Unterschenkels haben.
Seine Primärfuntkion entspricht zusammengefasst dem Abwinkeln der Füße in untere Richtung. Dies ermöglicht spitzenmäßige Möglichkeiten, z. B. beim Laufen oder Springen. Gerade bei diversen Sportarten ist die Gewichtung der Funktionen nicht zu unterschätzen.
Nervlich betrachtet wird der Muskel vom Nervus tibialis versorgt. Dieser wiederum ist verzweigt mit und zugehörig zum Nervus ischiadicus.
Ein Muskelausfall aus medizinischer Sicht tritt vor allen Dingen bei der Hunderasse der Pinscher immer wieder nennenswert in Erscheinung im Rahmen der sogenannten Dancing Dobermann Diseas.