Der Rückenstrecker (Musculus erector spinae)
Der Rückenstrecker, genauer gesagt der Musculus erector spinae, wird auch als „Rückenstreckmuskel“ oder „Rückenstrecker“ bezeichnet. Dem Grunde nach handelt es sich dabei gar nicht nur um einen einzelnen Muskel, sondern eine regelrechte Gruppe von Muskeln. Das macht auch seine Definition etwas schwierig. Viele Mediziner sprechen daher gar nicht gerne vom erector spinae und beziehen sich eher auf die Autochthone Rückenmuskulatur.
Der Rückenstrecker zieht sich entlang der ganzen Wirbelsäule. Auf der Oberfläche des Körpers sind diese nicht zu erkennen. Seitlich vom Rückgrat sind die Muskeln für den geübten Personenkreis als eine wulstige Erhabenheit ggf. zu ertasten.
Die Rückenstrecker dienen in ihrer Funktion hauptsächlich folgendem: Sie helfen bei Streckbewegungen, bei der Rotation sowie der seitlichen Neigung der Wirbelsäule.
Sie werden in der Fachwelt sehr gerne in folgende Muskeln unterteilt:
- Musculus iliocostalis
- Musculus longissimus
- Musculus spinalis
Leiden Personen an Morbus Scheuermann, dem Rundrücken, so leiden auch die entsprechenden Muskeln mit der erector spinae mit. Zu dieser Fehlbildung der Wirbelsäule kommt es zumeist im Laufe der Pubertät zwischen dem 11. Und 15. Lebensjahr. Es handelt sich um eine Wachstumsstörung der Wirbelsäule. In der Folge können Rückenschmerzen, Muskelschmerzen und der legendäre Rundrücken hierbei auftreten. Etwa jeder hundertste Jugendliche ist hiervon betroffen, darunter finden sich allerdings deutlich mehr Jugendliche des männlichen Geschlechts als des weiblichen. Oftmals verläuft die Erkrankung zum Glück symptomlos.
Sollte es dennoch massiven Beschwerden kommen wird in aller Regel versucht konservativ mit Krankengymnastik zu behandeln. Denn häufig kommt es bei dieser Form der Krankheit zu verkürzten Rückenmuskeln. Diese gilt es nach Möglichkeit soweit wie es irgendwie machbar ist, zu dehnen.
Mit einer ausgeprägten Therapie und der Muskeldehnung ist die Krankheit teilweise sehr gut in den Griff zu bekommen. Gelegentlich bleiben allerdings dauerhafte schmerzhafte Problematiken zurück, die eine immer wiederkehrende Krankengymnastik zur Stärkung und Dehnung der Rückenmuskeln beinhaltet.