Freeletics

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Freeletics – Die natürlichste Form des Fitnesstrainings

Bisher wurde unter dem Begriff Fitnesstraining meist das Trainieren in einem Fitnessstudio oder im heimischen Fitnesszimmer verstanden. Mit verschiedenen Geräten – egal ob elektronisch oder nicht – werden einzelne Körperregionen gezielt und meist isoliert trainiert. In diesen Trainingseinheiten wird allerdings meist nur die Kraft an sich trainiert, einzelne Muskelgruppen werden „aufgepumpt“ aber eine allgemeine Fitness stellt sich nicht ein.

Doch diese Art des Trainings hat seine Hochphase hinter sich. Das klassische Fitnessstudio mit den „Pump-Ecken“ wird durch moderne, unkonventionelle Trainingsmethoden abgelöst, für die oftmals nicht mal mehr Geräte oder gar ein Fitness-Raum benötigt werden. Eine umfassende körperliche Fitness ist das Ziel und überproportional trainierte Muskelpartien gehören der Vergangenheit an. Eine dieser Trendsportarten ist Freeletics.

Ein funktionales Ganzkörper-Programm: Freeletics

Unter Freeletics versteht man ein forderndes und dynamisches Funktionstraining für den ganzen Körper. Die Sportart arbeitet nach dem Grundprinzip des funktionalen Trainings: Der ganze Körper wird durch bestimmte Bewegungsabläufe ganzheitlich trainiert. Im Grunde ähnelt Freeletics damit ein bisschen der Sportart Crossfit, allerdings mit zwei Unterschieden.

Freeletics als Hochintensitätstraining

Die Übungen im Freeletics werden nach dem Prinzip des Hoch-Intensitäts-Trainings durchgeführt. Das bedeutet, das Training wird in einer kurzen Zeit aber mit extremen Reizen für die Muskulatur durchgeführt. Vereinfacht gesagt: Wenige Wiederholungen bei höchstem Krafteinsatz. In der Regel erfolgt nach einer Freeletics Einheit eine mehrtägige Regenrationsphase, um den Muskeln nach der manchmal auftretenden lokalen Ermüdung genug Zeit zur Erholung zu bieten. Eine zu schnelle erneute Belastung wäre kontraproduktiv, da sich so nur eine Ermüdung und keine Entwicklung einstellen würde.

Freeletics bietet Training in seiner natürlichsten Form

Die zweite Besonderheit ist der fehlende Einsatz von Trainingsgeräten. Außer einer Klimmzugstange und einer Gymnastikmatte kommen bei den Freeletics Übungen in der Regel keine weiteren Trainingsgeräte zum Einsatz. Die Übungen sind größtenteils klassische Fitnessübungen, die den meisten Nutzern bereits bekannt sind. Dazu zählen:

  • Burpees: Die hocheffektive Ganzkörperübung ist vielen unter dem Begriff Hockstreck-Sprung bekannt. Wie der Name schon sagt ist die Übung eine Bewegungsfolge von Strecksprung-Hocke-Liegestützposition-Hocke. Neben dem Muskelaufbau kann bei dieser Übung die Fettverbrennung angekurbelt und die allgemeine Fitness verbessert werden, denn nahezu alle großen Muskelgruppen (Brustmuskeln, Oberschenkelmuskulatur, Rückenmuskulatur) sowie viele Hilfsmuskeln werden dabei angesprochen.
  • Kniebeugen: Kniebeugen sind eine der klassischsten Übungen im Fitnesstraining. Sie sind sehr effektiv, da neben den großen Muskelgruppen Gesäßmuskulatur und Oberschenkelmuskeln auch viele kleinerer Gruppen wie die Wadenmuskulatur oder die Rumpfmuskulatur einbezogen werden.
  • Sit-Ups: Die wohl bekannteste Übung zur Stärkung der Bauchmuskulatur sind die Sit-Ups, oft auch Crunches genannt. Neben den geraden Bauchmuskeln werden bei dieser Übung auch die seitlichen Bachmuskeln sowie die Rückenmuskulatur beansprucht.

Bei allen Übungen kommt es im Freeletics darauf an, die vorgegebene Anzahl an Wiederholungen in einer möglichst kurzen Zeit aber mit sauberer Technik zu absolvieren. Die saubere Ausführung der Übungen ist deshalb so wichtig, da nur so ein Trainingsfortschritt eintreten kann und Verletzungen vermieden werden können.

Verschiedene Trainingsschwerpunkte im Freeletics

Eine Freeletics Einheit sieht nicht immer gleich aus. Da das Freeletics Training auf die ganzheitliche Körperfitness abzielt, werden neben Kraftübungen auch Einheiten für die Ausdauer und das Durchhaltervermögen durchgeführt. Im Grunde gibt es drei verschiedene Trainingsschwerpunkte:

  1. Freeletics Exercises: In einer sogenannten „Exercise“ gibt es eine vorgegebene Anzahl an Wiederholungen einer bestimmten Bewegung, die es zu absolvieren gilt. Dabei kann die Zahl der Wiederholungen von wenig bis viel variieren. Eine Freeletics Exercise hat immer das Ziel, Kraft, Ausdauer und Durchhaltevermögen parallel zu trainieren.
  2. Freeletics Workouts: Ein Workout ist eine definierte Kombination verschiedener Übungen, die genau wie vorgegeben in Reihenfolge und Anzahl der Wiederholungen auszuführen sind. Sie dienen der Steigerung von Kraft, Ausdauer und Kraftausdauer und variieren je Einheit in Art und Umfang.
  3. Freeletics Runs: Die sogenannten Runs sind vorgegebene Laufdistanzen, die sich von kurzen Sprints über Mittelstrecken bis hin zu Marathon Distanzen erstrecken können. Sie dienen dazu, das Herz-Kreislauf-System zu trainieren, aber auch um das Krafttraining abzurunden.

Eine Kombination dieser drei Trainingsarten führt zu größtmöglichen Fortschritten, da durch die Abwechslung alle Fertigkeiten trainiert und alle Muskelpartien angesprochen werden. Bei allen drei Freeletics Übungen geht es darum, die vorgegebene Einheit in möglichst kurzer Zeit zu absolvieren.

„Personal Bests“ und „Sterne“ sind das Maß im Freeletics Training

Wie schon beschrieben geht es beim Freeletics Training immer darum, eine vorgegebene Trainingseinheit in möglichst kurzer Zeit zu absolvieren und dabei die Ausführung möglichst identisch zu den Vorgaben zu meistern.

Freeletics Personal Best (PB)

Die Zeit, die man für eine Übung benötigt, wird als Personal Best (PB) bezeichnet und ist das Maß für den eigenen Fitnessgrad. Je kürzer die Zeit umso besser der Fitnessstand. Durch diese Zeiterfassung wird das doch sehr individuelle Freeletics Training messbar und am Ende auch vergleichbar. Man kann seine eigenen Zeiten von Einheit zu Einheit vergleichen oder aber den Vergleich zu Freunden oder Trainingskollegen suchen, um eine eigene Einschätzung der Fitnessleistung zu erhalten.

Doch das ständige „Jagen“ nach einer neuen Personal Best (PB) kann auch dazu führen, dass Übungen unsauber ausgeführt werden. So kommt es zu Fehlbelastungen und das durch das Fehlen eines Trainers sowieso erhöhte Verletzungsrisiko steigt weiter.

Freeletics fordert also von seinen Trainierenden, die sich selbst übrigens „Freie Athleten“ nennen, sehr viel Disziplin, nicht nur um die Freeletics Einheit durchzuhalten, sondern auch um die Übungen trotz Zeitdruck sauber auszuführen.

Genauigkeit wird mit einem Freeletics Stern belohnt

Neben den PBs, den persönlichen Bestzeiten, gibt es bei jeder Übung auch einen Stern, den man sich erarbeiten kann. Einen Freeletics Stern verdient man sich, indem man jede einzelne Wiederholung einer Übung exakt so ausführt, wie sie vorgegeben ist. Eine Übung mit einem Stern wird in der Trainingszusammenfassung immer besser bewertet als eine Übung ohne Stern, egal ob sie in einer schnellen oder langsamen Zeit absolviert wird. Daher sind Sterne ein erstrebenswertes Ziel für jeden Freien Athleten.

Selbstdisziplin gefordert– Freeletics App und Tutorials als digitale Coaches

Freeletics kann man alleine oder in Gruppen trainieren – aber es gibt keine Kurse oder Fitnessstudios, wie man es von vielen anderen Sportarten gewohnt ist. Freeletics ist eine App bzw. mittlerweile auch eine Onlineplattform, über die man Trainingspläne erhält. Die Basisteilnahme ist kostenlos. Gegen eine monatliche Gebühr erhält man zusätzlich einen digitalen Coach, der die Trainingspläne wöchentlich individuell an den Leistungsstand, das Geschlecht, das Alter etc. anpasst und Ernährungstipps gibt sowie Zugriff auf über 900 verschiedene Workouts, Exercises und Runs ermöglicht. Auch der Autausch mit anderen Freien Athleten ist über dieses Netzwerk möglich.

Doch das Fehlen eines physischen Trainers bzw. einer festen Freeletics Stunde ist nicht unumstritten und hat Vor- und Nachteile. Einige davon:

Vorteile

  • ortsungebunden
  • zeitlich flexibles Training möglich
  • individuelles Training möglich
  • bessere Konzentration
  • Fokus auf Schwächen bzw. Stärken möglich

Nachteile

  • erhöhte Selbstdisziplin gefordert
  • keine Kontrolle durch geschulte Trainer
  • keine gegenseitige Motivation durch andere Kursteilnehmer
  • kein Ansprechpartner mit fundiertem Wissen

Wer also selbst über die nötige Disziplin und über das erforderliche Trainings-Know-How verfügt sowie auf ein flexibles, unabhängiges Training Wert legt, der ist mit Freeletics gut beraten. Komplette Sportanfänger sollten nicht unbedingt mit Freeletics in das Training einsteigen, weil ein professioneller Berater an der Seite gerade bei den Grundlagen extrem wichtig ist. Auch die Härte der vorgegebenen Einheiten ist nichts für absolute Sportanfänger. Das wiederholte Scheitern an den Freeletics Einheiten kann schnell zu Demotivation und somit zur baldigen Aufgabe des Sportes führen.

Fazit:

Wer sich für Freeletics entscheidet, kann innerhalb kürzester Zeit beeindruckende Erfolge für sich verbuchen: Veränderung des Körpers, Maximierung der körperlichen Fitness und Steigerung mentaler Fähigkeiten wie Durchhaltevermögen oder Willenskraft. Im Internet kursieren sehr viele Freeletics Erfahrungsberichte, die mit eindrucksvollen Vorher-/Nachher-Bildern Werbung für die Trendsportart machen. Doch gerade Sportanfänger sollten sich gut überlegen, ob sie den Herausforderungen von Freeletics gewachsen sind und vor allem, ob sie ein Training ohne einen physischen Ansprechpartner korrekt und effektiv durchführen können. Ob sich in den nächsten Jahren das Freeletics Konzept weiterentwickeln und verändern wird, z.B. in Richtung stationärer Sportstudios, ist heute noch nicht abzusehen. Die Zahl von aktuell über 2 Millionen aktiven Freien Athleten spricht aber dafür, dass die Trendsportart Freeletics bereits eine treue Fangemeinde gefunden hat.

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